Heute gehts weiter. Wir verlassen unsere, mittlerweile ans Herz gewachsene Insel Raivavae...so herzliche Menschen und eine so schöne und noch nicht überlaufene Perle in der südlichen Südsee- man
sagt, so sei Bora-Bora noch in den 70´ern gewesen. Südlich heißt hier aber auch, wir sind im Herbst mit ¨kühlen¨ (23-25°C) Temperaturen und garstigen Regenschauern, aber auch ruhigen, sonnigen
Südseetagen.
Windstärke und Windrichtung passen wieder perfekt und nur mit Genua (dem Vorsegel) vor dem Wind schaukeln und rollen wir mit ca. 4 kn dem Ziel, TUBUAI, entgegen. Nachteil: Dieses Gerolle wirft
Wolfram Spätnachmittag wieder aufs Lager, wo er mit Pille und Schlaf diese Fahrt überstehen muß...mit Tapferkeit!
28.05.16 Sonnabend
Nach dem Frühstück fahren wir 6,8 sm von der Lagune zurück zum Hauptort Rairua. Am Kai wurde gerade ein Frachtschiff entladen, welches alle 14 Tage anlegt und die Versorgung sicherstellt. Kurz
nach unserer Ankunft legt es schon wieder ab.
Morgen segeln wir nach Tubuai, der nächsten Insel. Sie liegt 120 sm westlich von Raivavae. Die Fahrt wird anderthalb Tage dauern. Wir sind gespannt, was uns erwartet. Die Insel ist kein Atoll,
müssen also versuchen, einen geschützten und ruhigen Ankerplatz zu finden.
Nachmittags melden wir uns beim Dorfsheriff ab; das ist hier Vorschrift.
Wir kaufen noch ein: Das Schiff hat frische Waren dem Laden geliefert, so daß wir Kohl und Mohrrüben kaufen können.
Das Abendessen besteht aus Rind-Bouletten, Mischgemüse und Bratkartoffeln.
Ach ja: Wolfram hat noch den Sänger und Südsee-Segler ANTOINE auf dem Rückweg vom Internetcafe getroffen und ein Foto geschossen. Er wird morgen zu den Tuamotus segeln. Seine Worte:¨Have a good
crossing¨.
27.05.16 Freitag
Ein sonniger Tag bricht an. Vormittags erkunden wir das Motu am Riffrand. Es hat einen hohen Palmenbewuchs und ist ebenfalls nicht bewohnt. Das Dingi bleibt im Flachwasser stecken und wir müssen
zum Ufer schieben. Das Motu bietet einen sehr breiten Sandstrad auf der Lagunenseite (es ist Niedrigwasser) und zur Pazifikseite Korallengestein. Auch hier wieder der herrliche Ausblick auf die
herandonnernde Brandung, die mächtig auf das Riff zurollt. Wir machen einige Fotos und fahren anschließend zum Mittagessen zur BORA. Diesmal transportieren wir das Segel auf dem Dingi und müssen
es festhalten. Da passiert es: Kurz vor dem Strand packt der Wind unter das Segel, das abhebt und Wolfram rücklinks vom Rand des Dingi ins Wasser befördert (¨Quelle est froid¨). Ja, die Kräfte
der Natur. Nach dem ersten Schreck wird erst einmal gelacht!
Die Sonne meint es gut, nur der Wind läßt nach, so daß Günther nicht so lange surft. Zurück zur BORA und alles wieder mühsam an der Rehling verzurrt und verpackt. Mischgemüse und Bratkartoffeln.
Nachher ¨Rüstzeit¨ als ¨Spaßzeit¨. Zum Abschluß des Tages: gebratenenes Huhn mit Mais....
26.05.16 Donnerstag
Der Morgen bringt Sonne, einen kurzen Schauer; danach ¨Surfwetter¨ Surfwetter? Jaaa...warum nicht Surfen?
Günther packt das Surfbrett aus, das Surfsegel, den Neoprenanzug und das übrige Zubehör. Wir fahren bei gutem Wind und Sonne zum gegenüberliegenden, breiten Sandstrand der Lagune. Das Wasser ist
sehr flach; der ¨Swimmingpool¨ macht seinem Namen alle Ehre. Wir verankern das Dingi an Land und Günther baut alles fachmännisch zusammen. Das Surfbrett wird aus der Strömung in etwas ruhigeres
Wasser gezogen. Günther hat ca. 1,5 Std. Spaß am Surfen; Wolfram genießt Sonne, Strand und den herrlichen Ausblick auf die Motus mit der dazwischen donnernden Brandung. Die Sonne zaubert
herrliche Farbabstufungen in das Wasser. Je nach Tiefe zeigt sich das Meer von Hellgelb über Türkis bis hin zum Tiefblau.
Wir lassen das Surfbrett, angebunden an einen Busch, an Land. Morgen wird das Surfvergnügen wiederholt. Das Segel schleppen wir im Wasser hinter uns her. An Bord gibt es erstmal Kaffee und eine
Papaya.
Abends verwöhnen wir uns mit Frikassee.
25.05.16 Mittwoch
Heute, am Mittwoch, fuhren wir weiter im Uhrzeigersinn um die Insel und ankern nun vor den Motus des "false pass" mit dem Motu "Swimmingpool". Übermorgen (Sa) werden wir dann wohl zum Hauptort
zurücksegeln (da kommt auch das Versorgungsschiff und wir werden auch wieder Internet haben) und So-Morgen soll es dann zur nächsten Insel Tubuai gehen.
---detaillierter Bericht von Wolfram---
Die Sonne ist wieder da! Ein herrlicher Morgen. Wir holen vom Laden ein Baguette ab und wandern den Strand entlang und genießen den weichen Korallensand an unseren Füßen. Danach etwas Wäsche
waschen und nach dem Mittagessen fahren wir zu unserem nächsten Ziel, dem sog. ¨Swimmingpool¨. Es sind nur 4,5 sm entlang der felsigen Küste und schon sind wir da. Eine herrliche Südseebucht. Die
Berge im Rücken und vor uns die Lagune mit kleinen, palmenbewachsenen Motus und dazwischen der Blick auf die sich brechende, mächtige Brandung des Pazifiks, die auf das Riff donnert. Imposant!
Gegen 16.00 Uhr fahren wir mit unserem Dingi zu einem dieser Motus und besichtigen es. Hier scheint es sich um ein Ausflugsidyll mit kleinen Hütten und überdachtem Grillplatz zu handeln. Kein
Mensch zu sehen. Einige Kanus liegen auf dem Land.
Die Rückfahrt zur BORA ist schwierig, da das Wasser um das Motu sehr flach ist und viele Korallenköpfe den Weg versperren. Günther hat das Huhn gekocht und es gibt eine tolle Hühnersuppe.
Wieder einmal die Krönung eines tollen Segeltages!
24.05.16 Dienstag
Heute, am Dienstag, haben wir uns verholt vor das Dorf Anatonu. Dort gibt es einen gutsortierten Laden und wir konnten uns ein Tiefkühlhuhn kaufen, das wir in den nächsten Tagen als Suppe,
Frikkassee u.ä. aufzehren wollen.
---detaillierter Bericht von Wolfram---
Es regnet. Wolfram wird klatschnass, als er zum Baguetteholen fährt. Er bekommt 3 grosse Papayas geschenkt. 20 Eier dazu gekauft und zum Boot zurück. Erstmal trockene Sachen anziehen. Es ist sehr
windig. Wir beschließen trotzdem, den Ankerplatz ein Stück weiter in Richtung Osten zu verlegen. Es haben sich hohe Wellen aufgebaut und das Ankermanöver gestaltet sich schwierig. Gegen die
Wellen steuern wir unseren Kurs. Das Wetter klart sich auf und nach ca. 4 Meilen ankern wir direkt vor dem Strand und der Kirche von Anatonu. Das Ankermanöver geht diesmal glatt und schnell über
die Bühne. Eine sehr schöne Aussicht auf die nahen Berge. Wir gehen mit dem Dingi an Land und kaufen noch eine tiefgefrorenes Huhn und Würstchen, frische Möhrchen und Kartoffeln und 1 Tüte Chips.
Abends lassen wir es uns gut gehen: Kartoffeln, Rotkohl und Würstchen vom Rind. Deutschland lässt grüssen!
23.05.16 Montag
Heute läßt die Sonne uns im Stich. Nachmittags regnet es leicht. Wir empfinden es als kühl, obwohl mittags immer noch 25-26 °C herrschen. Vormittags erledigen wir per Internet unsere Bilder und
Berichte für Deutschland. Wolfram erhält die Nachricht, daß er zum 8. mal Opa geworden ist: Eine kleine Gretje wurde am 23.05.16 geboren: 55 cm; 3320 g schwer. Er freut sich sehr. Die Familie
wird immer größer. Nachmittags geht er auf ¨Wandertour¨ und kauft bei einer freundlichen Familie viele Orangen. Sie sind riesig und werden ausgepresst, um das Frühstück zu bereichern.
Ob wir uns innerhalb des Atolls der Insel verlegen, entscheiden wir morgen. Es soll ein interessantes Schnorchelgebiet geben, den sog. ¨Swimmingpool¨. Aber ohne Sonne steht das Schwimmen nicht im
Vordergrund. Wir werden sehen! Ah ! Ich vergaß: Heute Vormittag, auf dem Weg zu unserem Dingi, luden die Fischer ihren morgentlichen Fang aus: 2 dicke Thunfische und 3 ¨Tazar¨. Diese waren so
groß und schwer, daß sie mit einer Schubkarre abtransprotiert werden mußten. Köpfe und Schwänze ragten noch über! Imposant, was das Meer so hervorbringt!
22.05.16 Sonntag
Ein ruhiger, sonniger Sonntag. Die Insel wirkt stiller am Wochenende als sonst. Die Bewohner sind in ihren Häusern. Vormittags ist ¨Putz- und Flickstunde¨ angesagt. Waschen, Teppichboden
ausklopfen, etc. Mittags gibt es Obstsalat mit Baguette: 1 Pampelmuse, 1 Orange und 8 Bananen. Saftig und lecker.
Nachmittags machen wir uns auf den Weg, um die gestern entdeckte Bananenstaude zu ernten. Rucksack und Machete im Gepäck und auf geht`s. Grün hängt sie da... und zack....ab ist sie. Ca. 80
Bananen hängen dran. Der abgeschnittene Schaft sondert einen klebrigen Saft ab. Reif sind sie noch lange nicht. Wir hängen sie achtern ins Boot. Hoffentlich reifen sie noch ausreichend nach. Wir
werden sehen. Günther macht noch einen Erkundungsspaziergang. Wolfram fährt mit dem Dingi zur BORA zurück und holt ihn später vom Kai wieder ab.
Das Abendessen: Jeder 2 große Papageienfischfilets, die wir noch eingefroren hatten. Dazu Reis mit Linsengemüse. Der Fisch ist extrem zart und ohne Gräten. Gut filetiert!
21.05.16 Sonnabend
Der Vormittag vergeht mit Internetcafe´-Besuch, um Berichte und Bilder zu versenden. Günther kümmert sich um den Keilriemen und die Wasserpumpe. Nach dem Mittagessen (Kartoffelpüree mit
Rindfleischstückchen aus der Dose, als Nachtisch eine Pampelmuse), machen wir uns auf den Weg über den Berg zur anderen Seite der Insel. Der Weg ist steil und führt durch die mannigfaltige
Vegetation, sogar einige wild wachsende Kaffeebüsche und Büsche mit kleinen Pfefferschoten waren vereinzelt zu sehen. Wir entdecken, direkt am Weg, eine tiefhängende Bananenstaude. Morgen werden
wir mit Rucksack und Machete wiederkommen; sie ernten und bis zur Reife ins Boot hängen. An einer Staude hängen bis zu 70-80 Bananen, die unheimlich kompakt und fruchtig schmecken!
Bergab sehen wir schon das blaue Meer und beschließen, an der Küste entlang wieder zum Liegeplatz der BORA zu wandern.
Wunderschöne Aussicht. Jeder, der vorbeifährt, winkt und grüßt. Wie schon beschrieben, sind die Menschen hier sehr herzlich. An Bord trinken wir einen ¨Sundowner¨ und genießen die untergehende
Sonne. Auf diesem Breitengrad geht die Sonne schon um 17.30 unter. Zum Abendessen gibt es eine leckere Linsensuppe.
20.05.16 Freitag
Am Morgen eine Entäuschung: Der Bürgermeister, welcher uns 2 Fahrräder besorgen wollte, ist nicht im Büro. Wir spechen den Polizisten in der Gendarmerie an, der eine nette Frau kennt, die uns mit
ihrem Auto zu ihrem Haus fährt und uns 2 Velos zur Verfügung stellt. Sie vermietet 4 wunderschöne Bungalows an Touristen. Traumhaft gelegen in einem, mit exotischen Pflanzen und Fruchtbäumen
bewachsenen Hang. Der Blick auf die türkisblaue Lagune ist umwerfend: Südsee!
Wir fahren los ! Wolframs Fahrrad hat nach ein paar Metern einen Platten. Wir kehren um und bekommen ein neues Velo. Auf geht`s ! Der große schwarze Hund von Madame ist anhänglich und läuft neben
uns her. Er will nicht nach Hause zurück! Nach einigen Kilometern halten wir an einem kleinen Lebensmittelladen an und bitten die Inhaberin, bei Madame anzurufen, damit sie ihren Hund abholen
kann. Sie kommt und lächelt. Hier haben alle die Ruhe weg!
Die Route ist fantastisch: Links hohe, felsige Bergwände, rechts der tolle Strand mit Meeresblick. In einem exotischen Pflanzenmeer mit vielen bunten Blüten stehen vereinzelt kleine Häuser. Wir
meistern weiter den bergigen Weg mit unseren schwergängigen Fahrrädern und gelangen wieder zu unserem Liegeplatz der BORA.
Im Internetcafe (Touristenbüro) treffen wir den berühmten französischen Sänger ANTOINE, der sehr bekannt geworden ist durch seine Südsee-Reisefilme (sie liefen auch im deutschen Fernsehen). Eine
Super-Begegnung!
Er ist ein kommunikativer, offener und netter Typ. Er wird bald ein Südsee-Fotobuch herausgeben. Wir sind gespannt!
oh, ein plattes Vorderrad....
eine bizarre Bergwelt...
welch ein treuer Hund...
weltumspannendes Christentum...
und immer wieder diese schönen Ausblicke...
Traumstrand...
eine polynesische Katze...
Der Katamaran"Banana Split" des französischen Sängers ANTOINE...
19.05.16 Donnerstag
Ein schöner, sonniger Tag bricht an. Wir kaufen ein Baguette, füllen einen Kanister Wasser am Bürgermeisterhaus auf und melden uns bei der Gendarmerie an. Der freundliche Polizist nimmt alle
Daten genauestens auf, kopiert unsere Reisepässe und schenkt uns zur Begrüßung 4 Pampelmusen. Der Geschmack ist umwerfend: Gar nicht sauer und sehr saftig. Nicht mit den Pampelmusen vergleichbar,
welche wir in Deutschland kaufen!
Wir sprechen heimische Fischer an, ob sie uns Fisch verkaufen können. Man bejaht und sie bringen uns um 16.00 Uhr mit ihrem Auslegerkanu 3 wunderschöne Papageienfische.
Günther muß über eine Stunde ackern, um die Fische zu zerlegen. Sie haben keine Schuppen, sondern eine extrem panzerartig angewachsene Haut. Echte Schwerstarbeit! Der Geschmack entschädigt für
die lange Vorbereitung.
Am Nachmittag führten wir ein nettes Gespräch mit dem Bürgermeister, der uns 20 l Benzin für unser Dingi organisiert und auch 2 Fahrräder für den nächsten Tag besorgen will. Wir planen, damit
eine Inselrundfahrt zu machen !
Bananen, herrlich fruchtig...
süße Pampelmusen des Polizisten....
die drei freundlichen Fischer...
die drei wunderschönen Papageienfische...
und er wird gleich lieblich in der Pfanne schmurgeln......
Da sind wir nach einer schönen Segelreise mit anliegendem Direktkurs, aber großer Schaukelei und schlechtem Wetter mit kalten 24°C und Regen auf der Austral- Insel Raivavae angekommen. Wir räumen
auf, lecken unsere Wunden und freuen uns auf den "Erholungsurlaub" und viel Interessantes.
Position um 12 Uhr Ortszeit: 23°52.095 S; 147° 41.339 W. Etmal 96 sm. Gesamt 513 sm...