Aus dem Vorhaben, heute Nachmittag zu starten, wird leider nichts. Bei dem Versuch, die gefüllte Gasflasche abzuholen (war für heute versprochen), stellen wir fest, daß heute ein Feiertag ist.
Die Tankstelle hat zu. Heute wird die Unabhängigkeit Polynesiens gefeiert. ¨Cèst la vie¨! Also morgen früh der nächste Versuch.
Eine Entschädigung gibt es dennoch: Am Nachmittag findet in der Stadt eine bunte Parade statt. Alle Bevölkerungsgruppen und organisierte Vereine (und das sind viele) aller Ortsteile marschieren
durch eine, mit Tribünen und Lautsprechern bestückte, Allee. Ein farbenfrohes und fröhliches Treiben und alles sehr diszipliniert organisiert. Sogar der Präsident und der Militärattache nebst
Begleitung sind präsent. Auch französische Vertreter sind anwesend. Eine Liveband spielt im Takt einer Art Countrymusik mit tahitianischem Rhythmus. Irgendwie mitreißend.
Abends ist ganz Tahiti auf den Beinen. Die vierspurige Straße ist abgesperrt und auf verschiedenen Bühnen ist Livemusik angesagt. Von Techno bis Rock. Die ganze Luft vibriert von den
Klängen und den Bässen. Angst vor Lautstärke haben die Tahitianer jedenfalls nicht. Die aufgefahrenen Anlagen sind bombastisch und von feinster Technik. Auch die Livemusiker sind excellent, vor
allem können sie unglaublich gut singen. Ein sehr unterhaltsamer Abend!
Fröhliches Treiben zum Nationalfeiertag Polynesiens...
28.06.16 Dienstag № 87
Der Monteur kommt fast pünktlich um 08.40 Uhr. Er ist erstaunt, daß alles schon fertig montiert ist und packt nur noch seinen Werkzeugkoffer in sein Boot MARURU(=Danke). Nach dem
Internet-Cafe-Besuch geht Günther zur Werkstatt und bezahlt. Die Rechnung war pünktlich fertig (ca. 500,00 Euro). Danach dichtet er noch ein Rohr im Backsraum ab. Hier hilft ein simpler Trick:
Ein Flaschenkorken.
Morgen Nachmittag starten wir in die TUAMOTUS nach RANGIROA. Die Strecke beträgt 170 sm, d.h. 2 Tage auf See. Die Wetter- und Windprognose ist günstig. Wir
sind froh, wieder aus der recht lauten und pulsierenden Stadt herauszukommen!
Am Abend sind wir von unseren australischen Bootsnachbarn Bill und Chris zum Bier eingeladen. Es ist sehr interessant, mit ihnen über Australien, das Segeln und die Weltpolitik zu reden.
Chris ist mit einer deutschen Frau aus Starnberg verheiratet. Ein sehr schöner Abend!
27.06.16 Montag № 86
Morgens bringt Wolfram per Sackkarre eine leere Gasflasche zur Totaltankstelle, um sie füllen zu lassen. Nach mühseligem Gespräch ist der Chef bereit, diese bis Mittwochmittag füllen zu lassen.
Auf dem Weg liegt die Werkstatt, bei der wir einen Monteur zum Ölwechsel und Wasserpumpenreparatur für heute geordert hatten. (Schon letzte Woche). Auch hier muß man verhandeln, damit er sich
noch Vormittags in Bewegung setzt. Hier geht eben nicht alles spontan und pünktlich.....Der Monteur kommt endlich und arbeitet, incl. einer längeren Mittagspause, bis ca. 16.00 Uhr. Beim
abschließendem Motorcheck fördert die Wasserpumpe nicht. Offensichtlich in der falschen Position eingebaut. Der Mechaniker will den anderen Morgen wiederkommen, da er pünktlich Feierabend macht.
Günther hat die ¨Nase voll¨ und bessert die ganze Sache selber nach. Ca. 1 Std. Arbeit; danach läuft alles!
Die Bounty erreichte Tahiti am 25. Oktober 1788 und ging in der Matavai-Bucht vor Anker.
Das Schiff verbrachte fünf Monate dort, da sich der Brotfruchtbaum zur Ankunftszeit in einer Ruhephase befand und nicht sofort Stecklinge zu ziehen waren. Die dann gewonnenen Stecklinge waren für
die Antillen bestimmt.....
26.06.16 Sonntag № 85
Wir stehen früh auf und setzen unsere Inselrundfahrt mit dem Fiat 500 fort. Das Wetter verspricht zunächst Besserung. Im Supermart ¨Carrefour¨ kaufen wir noch Tagesproviant und einige anderen
Lebensmittel. Nach ziemlich langer Fahrt besuchen wir den ¨Botanischen Garten¨ Tahitis. Sehr eindrucksvoll angelegt. Eine schöne, ruhige und tropische Athmosphäre. Zu den Tropen passt übrigens
der einsetzende Regen, der jedoch nicht stört, da es warm bleibt.
Wir lassen, nach Abgabe des Autos, den Nachmittag gemütlich verstreichen und gehen, nach Eintritt der Dunkelheit, wieder zu den ¨Roulottes¨ essen.
Übrigens bleibt noch zu erwähnen, daß das Innere Tahitis aus sehr hohen Bergen besteht ( Mont Orohena 2241 m, Mont Marau 2093m, Mont Aorai 2066m).
Wir planen deshalb einen Ausflug in diese Berge für das nächste Jahr. Dazu benötigt man aber ein geländegängiges Auto ( 4-wheel-drive), welches man auch hier mieten kann.
25.06.16 Sonnabend № 84
Pünktlich wird der Mietwagen gebracht. Leider der Falsche ( eine Nummer zu groß). Sie tauschen ihn aus und wir bekommen einen Fiat 500 ¨Automatic¨. Sehr gewöhnungsbedürftig. Leider ist der Himmel
bedeckt und später regnet es kräftig. Unser erstes Ziel ist der ¨Venuspoint¨. Hier hat Captain Cook 1769 als erster Segler den himmlischen Venuseintritt bestimmt.
Weiter geht es zu einem der 3 Wasserfälle. Den letzten Teil des Weges bestreiten wir zu Fuß. Es ist glitschig und naß. Durch den dunklen Tropenwald sehen und hören wir die donnernde
Wasserkaskade. Aus großer Höhe stürzt das Wasser hinab. Imposant!
Wir gehen näher: Es geht über eine Brücke, die in einem schlechten Zustand ist. Es fehlen einige Bretter. Aber für Segler natürlich kein Problem!
Auf unserem Rückweg sichten wir noch einige Surfer. An dieser Inselküste gibt es nur dunkle Strände vulkanischen Urprungs. Für das Auge erst einmal gewöhnungsbedürftig.
24.06.16 Freitag № 83
Vormittags schlendern wir wieder durch die City von Papeete, besuchen erneut die Markthalle und kaufen ¨Taro¨, eine in der Erde wachsende Wurzelknolle, die sehr proteinhaltig ist und ca. 30
Minuten im Wassser gekocht wird. Auf den Geschmack sind wir gespannt. Danach buchen wir tel. vom Hafenbüro aus einen Mietwagen von Samstag bis Sonntag Mittag. Der Preis ist günstg: 500,00
Polynesische Fanc (ca. 45,00 Euro). Auf dem abendlichen Weg in unser ¨Lieblingslokal¨ (die 3 Brasseurs) erleben wir auf einer Wiese vor dem Touristik-Pavillion eine eindrucksvolle Folklore-Show.
In traditionellen und teilweise knappen Kostümen tanzen Frauen und Männer. Es sind eindrucksvolle und dynamische Darbietungen alter tahitianischer Tänze und Gesänge. Dazu trommeln laut ca. 8, mit
Federschmuck gekrönte Musiker.
Die beiden außen plazierten, riesigen und reich geschnitzen Basstrommeln klingen so mächtig und ¨ erdig¨, daß es durch den ganzen Körper geht. Alles ist mystisch
beleuchtet. Man fühlt sich in die Vergangenheit Tahitis versetzt. Toll !!! Danach essen wir unter freiem Himmel.
Auf einem Platz (im Hintergrund ¨trohnt¨ ein Kreuzfahrtschiff) sind Tische aufgebaut. Das Essen wird von kleinen, mobilen Restaurants (in der Größe eines VW-Bullis) zubreitet. Man kann dabei von
einheimischen bis zu chinesischen Speisen wählen. Lecker!
Diese mobilen Restaurants nennt man hier ¨Roulottes¨.
23.06.16 Donnerstag № 82
Der Tag verstreicht schnell. Der Internet-Server des Marinabüros hat leider seinen ¨Geist¨ aufgegeben. Also gehen wir in die nahegelegene Markthalle, an der schönen Kathedrale, um im Cafe ¨Maeva¨
die Wind- und Wettervorhersage abzurufen. Wir benötigen für unsere Fahrt in die TUAMOTU-Inselgruppe ein günstiges ¨Wetterfenster¨, um nicht gegen den Wind und hohe Wellen ankämpfen zu müssen.
Abends gönnen wir uns ein Bierchen (nur 1 ?...!) in der nahegelegenen Szenekneipe ¨Les 3 Brasseurs¨. Das Lokal ist gut besucht und man sitzt natürlich in lauer Luft draussen. Es gibt
verschiedene, spezielle Biersorten: Von Hell bis ganz Dunkel. Es spielt eine 3-Mann-Band (nur englische Songs) mit 2 Akustikgitarren und handgetrommelten Congas. Tolle Musik mit hohem
Unterhaltungswert. Sehr zufrieden legen wir uns in die Kojen.
Apropos Musik: Wolfram ¨jammed¨ mit dem kanadischen Bootsnachbarn David
(er hat auch seine Gittarre an Bord).
22.06.16 Mittwoch № 81
Eine ruhige, ca. 4-stündige Fahrt, mit Motorunterstützung, bis zu Stadthafen von PAPEETE. Um 11.15 Uhr legen wir, nach einiger Suche nach einem freien Platz, längsseits am Steg an.
Hier gibt es eine perfekte Versorgung mit Strom und Wasser.
Nachmittags schlendert Wolfram durch die Geschäftsstraßen. Man kennt sich schon aus; wir sind ja auf unserem Törn schon das zweite Mal hier. Alles liegt sehr zentral. Vom Ankerplatz über den
Zebrastreifen über die 4-spurige Straße und schon ist man in der City.
Lieber Eike,
sind bis Anfang der nächsten Woche in Papeete und brechen dann, bei einem günstigen Wetterfenster in die Tuamotu-islands auf. Wahrscheinlich Ringaroa Toau Apataki. Genaueres in den Berichten.
Konnten noch keine aktuellen Berichte schicken, da der Server im Hafenbüro nicht funktioniert. Die Post wird es reparieren. Also bitte etwas Geduld. Schicke dir schon mal einige Bilder von
Papeete. lg WOLRAM u.GUENTHER ***** am 24.06.16 eingegangen....