Die Tage verlaufen ruhig und arbeitsreich. Bei strahlendem Sonnenschein und ziemlicher Hitze werden viele Vorbereitungen getroffen: Die Ankerkette wird geölt und im Kettenkasten verstaut. Der
Dingimotor muß mit Süßwasser gespült werden, um Korrosion vorzubeugen, da er ja über 4 Monate nur Salzwasser ¨geschluckt¨ hat. Das Dingi selbst wird in einer Plane verpackt und an Bord,
mittels eines Flaschenzugs, gehievt. Viele kleinere Arbeiten folgen. Eine größere Aktion ist Günthers Montage zweier Solarpanels, die er vom Werftbesitzer, zunächst leihweise, bekommen hat.
Während die BORA monatelang ¨eingemottet¨ an Land steht, muß gewährleistet sein, daß sich die Batterien nicht entladen und mind. 12 Volt Spannung behalten, da sie sonst defekt würden. Die Energie
der Sonne hilft so, die Stromzufuhr aufrecht zu erhalten. Morgen ist der letzte Tag in Apataki, bevor es am Freitagmorgen mit dem Motorboot der Werft durch die Lagune (ca. 10 sm) zum Hauptort und
Flughafen geht. Von dort startet um 12.00 Uhr eine kleine Maschine nach Papeete, Tahiti.
Mehrmals am Tag gehen wir Schwimmen (nur ein paar Meter entfernt). Auf diese Art nimmt man ¨scheibchenweise¨ Abschied von der türkisblauen Lagune und dem herrlich klarem und warmen Wasser.
07.08.16 Sonntag № 127 - 08.08.16 Montag № 128
Der Sonntag verläuft sehr ruhig. Wir verbringen die Zeit mit Schwimmen, Arbeiten am Boot und Gesprächen mit Keith, unserem neuseeländischen Seglerfreund. Er war fischen und lädt uns für Montag
zum Essen ein. Wir nehmen dankend an. Wolfram soll seine Gitarre mitbringen. Keith erzählt, daß er auch ein wenig spielt. Am Montagmorgen ist es soweit: Die BORA soll um 09.00 Uhr an Land
gebracht werden. Wir lichten eine halbe Stunde vorher den Anker. Er hat sich ein wenig um einen Korallenkopf gewickelt. Dies stellt aber kein Problem dar; wir bekommen den Anker durch
Vorwärtsfahren schnell frei. Dann fahren wir zur Slipanlage der Carenage. Der Transportwagen steht schon bereit. Vorsichtig fährt die BORA in die Halterungen des Wagens. Ein Mitarbeiter schiebt
per Hand die noch schwimmende BORA passgenau hinein, die Zugmaschine fährt langsam an und zieht Wagen samt Boot langsam an Land. Da steht sie nun, die BORA, des Meeres beraubt und tropft ab.
Alles ist auf einmal viel größer, weil das Unterwasserschiff, samt Kiel, zu sehen ist. Dann wird der in 4 Monaten angewachsenen Grünbelag mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt und die
BORA auf ihren vorgesehenen Platz gezogen. Wir wohnen weiterhin auf dem Boot, müssen aber über eine Leiter hinaufsteigen.
Die letzten Minuten für 2016 mit Wasserkontakt der BORA...nun ruht sie wieder an Land...
05.08.16 Freitag № 125 - 06.08.16 Sonnabend № 126
Der ¨Countdown¨ läuft. Noch 6 Tage bis zum Aufbruch nach Papeete. Wir bereiten weitere Dinge vor: Die Segel werden abgetakelt und an Land gebracht. Dort werden sie sorgfältig zusammengelegt und
zu handlichen Paketen zusammengeschnürt und in einer der vorderen Kabinen verstaut. Der Innenraum der BORA wird gereinigt; vor allem die getrichenen Wände, da sicht dort gerne Flecken von der
feuchten Seeluft bilden. Zwischendurch schwimmen und schnorcheln wir und führen an Land gute Gespräche mit dem neuseeländischen Seglerpaar.
Am Samstag machen wir einen Schnorchelausflug zu einer kleinen Lagune, die an den Pazifik grenzt. Die Lagune ist nur durch einen kleinen Kanal mit der Hauptlagune, in welcher unsere BORA liegt,
verbunden. Unser Dingi passt so gerade durch; das Wasser ist sehr flach. Wir sehen zahlreiche, bunte Fische. Aber mit dem Riff von Toau und seiner Artenvielfalt und -dichte kann Apataki nicht
mithalten. Aber das wussten wir vorher. Trotzdem macht es immer wieder viel Spaß durch das warme Wasser zu gleiten und die Schwerelosigkeit zu spüren.
Der Mittwoch ist windstill, nachdem ein Regenschauer durchgezogen ist. Der Tag verläuft ruhig mit Schnorchelgang und weiteren Vorbereitungen für den ¨Landgang¨ der BORA am Montag. Günther baut
den Kunststoff-Wassertank aus und überprüft ihn auf Dichtigkeit, indem Luft hineingepumpt wird. Und tatsächlich zeigen sich kleine Risse, die entsprechend mit Gummiflicken abgedichtet werden. Am
Nachmittag kommt bei spiegelglatter See und Windstille ein neuseeländisches Seglerpaar und ankert. Jetzt liegen wieder drei Boote in der Lagune. Abends erleben wir einen sehr schönen
Sonnenuntergang. Alles spiegelt sich im glatten Wasser, sogar später in der Nacht die Sterne. Sehr romantisch.
Der Donnerstag verläuft ebenso ruhig wie der Vortag. Vormittags treffen wir die beiden Neuseeländer Keith und Tanja an Land. Sie erzählen Interessantes von Neuseeland und Keith berichtet über die
beste Route, wie man von Toga aus nach Neuseeland segelt. Günther überlegt ja, ob er im übernächsten Jahr den Sprung dorthin machen soll. Ja, ja, das Fernweh! Nachmittags arbeiten wir am Boot,
schwimmen im herrlichen warmen Wasser und lassen es uns beim abentlichen Spaghettiessen gut gehen. Keith bringt uns vorher noch ein paar Scheiben Pumpernickel. Hat er in Panama, verschlossen in
einer Dose, gekauft. Sehr lecker, nach Monaten mit Baguette!
01.08.16 Montag № 121 - 02.08.16 Dienstag № 122
Morgens fahren wir an Land und versuchen erneut, eine Internetverbindung herzustellen. Ohne Erfolg! Wir sind das ja schon gewohnt. Also trefffen wir an Bord die ersten Vorbereitungen für unsere
Abreise. Alle noch verbliebenen Vorräte (hauptsächlich Konserven) werden zentral und übersichtlich gelagert. Dann lösen wir das Vorsegel vom Vorstag und bringen es an Land. Dort breiten wir es
auf dem Boden aus und legen es sorgfältig zu einem handlichen Paket zusammen. Anschließend lagern wir es in einer der vorderen Kabinen. Spätnachmittag kommt unser französischer Seglerfreund,
Jean-Charles, seitlich an die BORA gefahren und bringt uns einen großen Papageienfisch (Peroquet, schon filetiert) . Wir freuen uns sehr und bitten ihn an Bord. Als Dank geben wir ihm zwei Biere
, da sie auf ihrem Boot solch ein Getränk nicht mehr vorrätig haben.Morgen wollen sie in Richtung Toau weitersegeln. Nächstes Jahr werden wir sie evtl. in Raiatea (Illes de Societe)
wiedertreffen.
Der Dienstag bringt wieder viel Sonne und auch das Internet funktioniert wieder, so daß die restlichen Berichte und die dazugehörigen Bilder abgeschickt werden können. Endlich!
Der Tag verläuft ruhig. Wir schnorcheln, schauen nach dem Anker und Günther baut die Windsteueranlage vom Heck der BORA ab. Abends verspeisen wir genüßlich die Fischfilets mit Reis und
Champignons.
30.07.16 Sonnabend № 119 - 31.07.16 Sonntag № 120
Am Samstagmorgen heißt es um 7.00 Uhr ¨Anker auf ¨. Wir segeln die 32 sm bis APATAKI vor dem Wind. Es ist herrliches Segelwetter und etwas wehmütig sehen wir TOAU hinter den Wellen verschwinden.
Gegen 13.20 Uhr kommen wir, ohne Kreuzmanöver, am Pass von Apataki an. Am Anfang ist die Durchfahrt ruhig, aber zur Mitte und zum Ende hin herrscht doch eine starke Gegenströmung. Der Motor
kämpft, wollen ihn aber nicht zu hoch drehen. Die Fahrt durch die Lagune (ca.10 sm) verläuft bei geringem Wellengang ruhig und um 16.30 Uhr ankern wir direkt vor der Carenage (Werft) von Alfred
Lau , Pauline und Toni. Alle begrüßen uns sehr herzlich. Man hat uns nicht vergessen. Sonntag Vormittag versuchen wir erneut an Land eine Interetverbindung herzustellen, leider ohne Erfolg. Der
Hauptserver in Papeete ist ausgefallen und alle Inseln sind betroffen. Das kennen wir schon von den vorigen Wochen und es kann noch dauern, bis alles wieder funktioniert. Zu unser freudigen
Überraschung haben sich hier in Apataki das französische Segler ehepaar Marie und Jean-Charles, das wir schon in Tikehau (siehe Bericht 98+99) getroffen haben, eingefunden. Sie harpunieren mit
Erfolg einige Fische und laden uns zum abendlichen Fischessen auf deren Yacht ein. Toll! Wir bringen Bier mit und Pfirsiche aus der Dose zum Nachtisch. Marie hat den Fisch fantastisch
zubereitet und den dazugehörigen Reis mit Kokosmilch gekocht. Dies ergibt eine tolle Geschmacksnote. Danach wird sich angeregt unterhalten und die beiden Kapitäne fachsimpeln intensiv. Mal wieder
ein toller und informativer Abend.